Leben und Sterben im Wald
Bei ihrer Ankunft im Wald realisierte Edith Eva Eger [1], dass hier kein Vernichtungslager war: “Es gibt keine Gaskammern, keine Krematorien. Aber es besteht kein Zweifel, dass wir zum Sterben hierher geschickt worden sind.”
Für Michael Kraus [2] war “es das Lager der Toten, vergessen zwischen den Bäumen eines dichten Waldes, ohne Luft und ohne Sonne. Rings um die Baracken nichts als riesige Pfützen.”
“Sie haben 2.600 Menschen in eine Baracke für 500 gepfercht.”, beschrieb Ernő Rosenberg wie viele andere die zunehmende Überfüllung der Baracken.
Unvergessen blieb Jehuda Bacon [3] ein Sadist: “Er nahm die Laibe Brot, die für uns vorgesehen waren, wickelte sie in eine Decke und trampelte darauf herum.”
Dugo Leitner [4] erzählte, dass “sie auch die Rinde an den Stämmen aßen.” – und Shaul Spielmann, dass “sie das Wasser von den Dächern sammelten”, von dem er schweren Typhus bekam.
Willie Sterner [5] berichtete: “Wir erhielten keine medizinische Versorgung. Die Läuse waren unerträglich.”
“Die einzige Arbeit im Lager war im Grabkommando.”, so Joseph Fischer [6]: “Die einen mussten die Toten einsammeln und die anderen sie begraben.” – Györgyi Lachapelle war wie 74 ungarische Überlebende der Ansicht, dass "täglich 250 bis 300 Menschen starben. Überall auf dem Gelände lagen Leichen.” – István Erdős erzählte: "Die Leichen wurden neben der Latrine zu Haufen aufgeschichtet. Später haben wir Gruben mit 40 Plätzen ausgehoben und sie darin begraben, natürlich ohne darüber Buch zu führen." – József Braun und István Klein mussten im Grabkommando ebenso Gruben für Vierzig schaufeln: “Gab es nicht 40 Tote für jede Grube, wurde die fehlende Zahl hinzugefügt." r [1]
[1] Edith Eva Eger
[2] Michael Kraus
[3] Jehuda Bacon
[4] Dugo Leitner
[5] Willie Sterner
[6] Joseph Fischer
[7] Rabbi Sinai Adler
[8] Daniel Chanoch
Angelika Schlackl, Martin Kranzl-Greinecker
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