Entwicklungen nach 1945

 Schon 1946 errichteten Überlebende im Wald erste Denkmäler zur Erinnerung an ihre verstorbenen oder ermordeten Kameraden, Verwandte oder Freunde. Alljährlich versammelten sie sich bei den Grabstätten, solange sie noch in Displaced-Persons-Lagern von Wels bis Linz auf ihre Ausreise warteten. Das Schwarze Kreuz übernahm 1947 in Oberösterreich die Pflege von Kriegsgräbern. Im Jahr darauf wurden bei den Massengräbern entlang der Todesmarschrouten wie auch im Wald im Auftrag von Landeshauptmann Heinrich Gleißner ein Mahnmal als Zeichen des Sieges über das Nazi-Regime aufgestellt. Die Grundstücke, auf denen die Massengräber lagen, blieben jedoch in Privatbesitz. Anfang der Siebziger Jahre mehrten sich Beschädigungen an den Massengräbern. Die Kriegsgräberfürsorge, eine Abteilung des Österreichischen Innenministeriums, fasste 1976 den Entschluss, sieben Massengräber zu exhumieren und überführte 1.227 Leichen 1979 in einen Opferfriedhof der KZ Gedenkstätte Mauthausen. – Nach neueren Untersuchungen aber muss die Frage gestellt werden, ob restlos alle Toten im Wald exhumiert wurden.

Das KZ Nebenlager, 75 Jahre danach ein fast vergessener Ort
von Martin Kranzl-Greinecker
Aus: "Chronik der Marktgemeinde Gunskirchen 1990-2023".
Das Buch ist im Marktgemeindeamt Gunskirchen erhältlich.

Foto: USHMM, Greenfield Papers, Various activities, circa 1948, Item 11.

Angelika Schlackl, Martin Kranzl-Greinecker
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