Das Lager

Im Dezember 1944 erteilte der Gauleiter von Oberdonau dem damaligen Bürgermeister von Gunskirchen den Befehl, im Hochholz von Gunskirchen und Edt bei Lambach ein “SS Notbehelfsheim” mit elf Baracken zu errichten. Zum Bau wurden an die 400 Häftlinge aus dem KZ Mauthausen in der Alten Volksschule im Ortszentrum von Gunskirchen einquartiert und täglich zu ihrer Arbeitsstätte in den Wald getrieben. Das Kommando führte SS-Hauptscharführer Heinrich Häger aus Bayern, die Bauleitung hatte SS-Unterscharführer Paul Anton Kaiser aus Graz. Ab April 1945 diente das Lager als Auffang- und Sammellager für mehr als 20.000 Juden und Jüdinnen aus Mauthausen, Gusen, Melk und den Lagern des Südostwallbaus. Sie stammten aus Polen, Ungarn und den von Ungarn besetzten Gebieten der Tschechoslowakei, Rumäniens, dem Karpatenland und anderen europäischen Ländern. Viele unter ihnen waren schon seit 1944 Gefangene im KZ-System Mauthausen. 

Foto: AMM, Luftbilddatenbank Dr. Carls, eine SS- und zehn Häftlingsbaracken, 20. April 1945 

Angelika Schlackl, Martin Kranzl-Greinecker
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